Judo Do

Judo Do - der "erweiterte Weg"

Der erweiterte Weg wurde von Prof. Julius Fleck (geb. 29.6.1894 in Budapest, gest. 1.5.1967) entwickelt. Er kam nach 17-jähriger Judo-Praxis zu der Erkenntnis, dass Judo von Europäern zwar handwerklich erlernt werden kann, dass das Wesen und die Seele des Judo aber nur von einem Japaner verstanden werden kann. Sie fühlen es und tragen es in sich, ja sie leben es. Im Laufe der Entwicklung fanden viele, ursprünglich im Judo-Do entwickelten, Würfe auch im Judo Eingang. Daher kommt es, dass einige auch dort unetrrichtet werden und auch japanische Namen bekommen haben. Professor Julius Fleck wurde auch "der weiße Japaner" genannt. 1947 beendete er sein Werk, und schickte die Unterlagen an den Kodokan. Dafür bekam er den Fuji-Yama-Orden, die höchste Auszeichnung, die der Kodokan zu vergeben hat.

Prof. Fleck arbeitete ein "europäisches Judo" aus, das eine Weiterentwicklung des konservativen Systems darstellt und aus 70 Würfen besteht. Diese zeichnen sich vor allem durch Harmonie und Ästhetik aus und wurden in der damaligen Praxis erfolgreich erprobt. Sie stellten oftmals Lösungen dar, die von herkömmlichen Judo-Techniken nicht geboten werden können. Da es sich hierbei also um eine europäische, genauer gesagt um eine österreichische, Entwicklung handelt, haben diese Würfe deutsche, oft recht blumige Namen. So gibt es hier einen "Hängegarten", einen "rollenden Wagen" oder einen "gebrochenen Körper". Der Anspruch auf besondere Harmoniewird auch noch durch einen weiteren Prüfungspunkt bestärkt. Bei diesem muss der Prüfling die geforderten Würfe einmal als Werfer und einmal als Geworfener ausführen.

Um die Philisophie von Judo Do weiter am Leben zu erhalten, wurde diese Form des Jiu Jitsu ebenfalls in das Programm aufgenommen.